Wirtschaft
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Simbabwe ist derzeit eine der ärmsten Volkswirtschaften der Welt, die vor allem durch eine sehr hohe Arbeitslosigkeit, Devisenknappheit, Investitions- und Energieknappheit sowie von einem Brachliegen zahlreicher Wirtschaftssektoren gekennzeichnet ist.
Nach der Unabhängigkeit entwickelte sich das Land zunächst sehr gut, in vielen Sektoren konnte die Produktivität sogar noch gesteigert werden. Auch die Bereitschaft ausländischer Investoren, sich in dem Land zu engagieren, war zunächst vielversprechend. Bereits in den 90er Jahren begann die Inflation stetig anzusteigen und der wirtschaftliche Aufschwung nahm dramatisch ab. Am Anfang des neues Jahrtausends kam es zu einer Hyperinflation in deren Folge die einheimische Währung 2009 abgeschafft wurde. Sie wurde 2018 wieder eingeführt, allerdings ist es seit Beginn des Jahres 2022 erneut zu einer nicht mehr aufzuhaltenden Inflation gekommen, so dass es unsicher ist, wie lange die Währung noch Bestand haben wird. Fast alle Güter werden derzeit nur noch mit US Dollar bezahlt.
Simbabwe galt ehemals als die Kornkammer Afrikas. Die Böden sind fruchtbar und auch das Klima lässt eine vielfältige Bestellung der Äcker zu. Anfang des neuen Jahrtausends fand unter Robert Mugabe die "Landreform" statt, in deren Zuge die weißen Farmer enteignet wurden und das Land nicht selten an linientreue Parteigenossen verteilt, die allerdings keinerlei Kenntnisse oder Interesse an Landwirtschaft vorzuweisen brauchten. Das führte sehr schnell dazu, dass weite Teile des fruchtbaren Landes brach liegen und die Versorgung der Bevölkerung nicht mehr gesichert ist. Verschärft wird die Situation zusätzlich durch die Dürreperioden der letzten Jahre.
Wie die Landwirtschaft ist sowohl der Bergbau- als auch der Energiesektor fast vollständig zum Erliegen gekommen. Dabei hat das Land beachtliche Bodenschätze zu bieten, darunter Gold, Platin, Nickel, Kupfer, Zinn, Diamanten und Kohle, um nur die wichtigsten zu nennen. Die Goldförderung lag 1998 bei 27,114 Tonnen und sank 2007 auf 7,017 Tonnen. Der Goldabbau ist mit der Freisetzung von Quecksilber verbunden, was zu zunehmenden Umweltproblemen führt. Große Teile des Bergbaus findet mit Unterstützung oder unter der Leitung ausländischer Firmen statt, die einheimische Bevölkerung prosperiert daran nicht. Gerade bei den jungen Menschen in Simbabwe liegt die Arbeitslosigkeit bei weit über 90%.
Der momentane Energiebedarf kann bei weitem nicht gedeckt werden. Simbabwe importiert Strom aus mehreren Nachbarstaaten, dennoch ist das regelmäßige Abstellen der Stromversorgung für die Menschen in Simbabwe Normalität. Auch die Wasserversorgung kann besonders in den größeren Städten nicht immer garantiert werden.